„Menschen brauchen Tiere“. In diesem interdisziplinären Sammelband von 2003, herausgegeben von Carola Otterstedt und Erhard Olbrich, beschrieben die Autoren eine neue Mensch-Tier-Beziehung. „Die Beziehung des Menschen zum Tier war zu allen Zeiten eine Anregung seiner eigenen Entwicklung“. So beginnt Carola Otterstedt einen Aufsatz zu kultur- und religionsphilosophischen Gedanken zu zur Mensch-Tier-Beziehung. (Olbrich, Otterstedt, Hrsg., 2003: S. 15)
Während Tiere im Freizeitbereich und im Sport schon seit Jahrzehnten eine gewisse Rolle spielen, werden sie seit einigen Jahren im Kontext einer neuen Mensch-Tier-Beziehung in die pädagogische und therapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, aber auch in die Betreuung von straffällig Gewordenen oder alten Menschen einbezogen.
Die Einbeziehung von Tieren erfordert ein hohes Maß an Verantwortung für den betroffenen Menschen wie für das Tier. In Bezug auf das Tier sind profunde Kenntnisse über das jeweilige Verhalten und die Belastbarkeit erforderlich. Im Zusammenspiel mit Pädagogen und Therapeuten muss der Tierhalter in der Lage sein, die jeweiligen Ziele und die Wege dorthin zu verstehen. Das Tier hat bei diesen Angeboten eine Brückenfunktion. Tiere sind unvoreingenommen und treten Menschen erstmal immer gleich gegenüber.
Esel können in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle spielen. Sie gehören zwar, wie ihre verwandten Artgenossen die Pferde, zur Gattung der Fluchttiere, aber sie sind wesentlich gelassener. Sie organisieren sich kaum hierarchisch und haben ihren eigenen Willen. Sie unterwerfen sich nicht. Wer mit einem Esel zusammen sein will, der muss ihn sich zum Freund machen. Nur dann kommt kooperiert er im Maße seiner Fähigkeiten. Esel sind in diesem Sinne sehr soziale Tiere, die den Kontakt zu Menschen suchen und sehr genießen.
Das Angebot der Eselfarm Alte Hütte richtet sich an alle, die im Freizeitbereich, im pädagogischen oder therapeutischen Kontext mit Menschen arbeiten oder sie betreuen. Gemeinsam erarbeiten wir Ziele und Wege.
ISE (Intensive sozialpädagogische Intervention)
„Die Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung (auch kurz ISE, INSPE oder Flex) ist eine Form der Hilfe für Jugendliche nach § 35 des Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII). In der Regel wendet sich dieses Angebot an Jugendliche, die von anderen Angeboten der Jugendhilfe nicht erreicht werden.
Die intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung befasst sich in der Regel mit nur einem Jugendlichen, wobei die konkrete Ausformung des Hilfeangebotes im Vergleich zu anderen Betreuungsangeboten (wie beispielsweise Heimerziehung) wesentlich weniger vorgegeben ist. Die Ausgestaltung der Betreuung ist Resultat des Hilfeplanverfahrens. Die Qualifikation der Durchführenden soll ein Abschluss in Sozialpädagogik oder ein entsprechender anderer anerkannter Abschluss sein. Im Einzelfall können jedoch auch Personen ohne eine pädagogische Ausbildung, jedoch mit besonderen persönlichen Fähigkeiten, als Betreuer eingesetzt werden.
In der Regel haben die Jugendlichen, die mit diesem Angebot betreut werden, schon andere Formen der Jugendhilfe erlebt – konnten aber in diesen nicht angemessen betreut werden. Dazu zählen zum Beispiel Straßenkinder, Psychiatriegeschädigte, Stricher oder andere Außenseiter. Die Hilfe kann sowohl aufsuchend (auf der Straße oder in den jeweiligen Unterschlüpfen) oder auch ganz außerhalb des Lebensumfeldes der Jugendlichen (zum Beispiel im Ausland, auf Schiffen usw.) stattfinden. Dabei ist es jeweils Ziel der Betreuung, mit dem oder der Jugendlichen Perspektiven für das weitere Leben zu erarbeiten. Dazu kann es auch gehören, zu einem geeigneten Zeitpunkt eine Wohnung anzumieten und die Hilfe ähnlich dem „betreuten Einzelwohnen“ anzubieten.
Auch sogenannte Reiseprojekte gehören zu den ISE-Maßnahmen. Hierbei sind Jugendliche im In- oder Ausland mehrere Wochen bis Monate unterwegs zu Fuß mit Rucksack, mit dem Fahrrad oder Wohnmobil. Oftmals steht dabei das Outdoor-Setting im pädagogischen Vordergrund.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Intensive_sozialp%C3%A4dagogische_Einzelbetreuung)
Die Alte Hütte bietet die Möglichkeit, solche Reiseprojekte innerhalb einer ISE-Maßnahme zu organisieren. Das Spektrum der Organisation kann den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden. Von der Eselwanderung mit Freizeitbeschäftigung bis hin zur pädagogischen Fachkraftbetreuung ist alles planbar.