Eselfarm

Esel waren über Jahrhunderte hinweg die Arbeitstiere der Briloner Bevölkerung. In der Landwirtschaft wie aber auch in der vorindustriellen Zeit halfen sie der einheimischen Bevölkerung das Überleben zu sichern. Eine Briloner Schnade ohne die Briloner Huberta wäre unvorstellbar. Im Gedenken daran ist der Esel den Brilonern noch als illegitimes Wappentier in Herzlichkeit verbunden.

Der seit einiger Zeit erschlossene Gewerkenweg gibt ein weiteres Zeugnis von die Abhängigkeit der Briloner vom arbeitsamen Esel. Über den Gewerkenweg wurde das Eisenerz vom Eisenberg sowie Feuerholz aus dem Briloner Stadtwald zur „Alten Hütte“ transportiert. Das verhüttete Roheisen gelangte dann über die alten Wege zu den Gießereien.

Nachdem die Esel über Jahrzehnte fast völlig aus dem Stadtbild verschwunden waren, gibt es nun wieder einige lokale Halter, die die Tiere freizeitmäßig nutzen.

Seit 2016 ist die MB-Projekte GmbH Pächterin der Alten Hütte. Unser Ziel war zunächst, den beiden bulgarisch – katalanischen Großeseln Friedel und Festus ein neues Zuhause zu geben. Im Sommer 2017 siedelten Friedel und Festus vom Großeselgestüt Loreley zur Alten Hütte um.

Im Herbst 2018 kam noch ein zusätzlicher Standort mit der Sommerweide südlich des Briloner Kurparks hinzu. Seitdem verbringen die beiden Esel Herbst, Winter und Frühjahr (Oktober – Juni) an der Alten Hütte und den Sommer (Juli – September) auf der Sommerweide. Seit 2021 sind weitere Weiden hinzugekommen. Diese werden zur Herstellung von Heu für die Esel genutzt.

Friedel und Festus sind Halbbrüder und Wallache. Die Haltung der beiden Esel orientiert sich streng an einer artgerechten Haltung. Das bedeutet, die Esel haben immer ausreichend Auslauf, Futter, Beschäftigung, Fell- und Hufpflege und wenn nötig, tierärztliche Behandlung.

Um mit den Eseln auch gewerblich arbeiten zu dürfen, liegt die dafür vorgeschriebene behördliche Genehmigung durch das Veterinäramt des Hochsauerlandkreises nach § 11 Abs. 1 Buchstaben a) und b) Tierschutzgesetz vor. Die entsprechende Sachkunde wurde und wird durch eine fortlaufende Weiterbildung gewährleistet.