Alte Hütte früher
Die genaue Entstehung der Anlage ist nicht bekannt. Erstmalig wird sie 1562 in einem Ratsbuch der Stadt Brilon in einer Textpassage erwähnt. Da schon für die Jahre 1512 – 1514 eine bedeutende Geschützproduktion für Brilon dokumentiert ist, kann davon ausgegangen werden, dass in Brilon und Umgebung schon weit vor dem 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) Eisenerz verhüttet und Endprodukte gegossen wurden.
Nach dem 30-jährigen Krieg wurde die Hütte von holländischen Gewerken wieder instandgesetzt. In dieser Zeit war die Hütte als „Holländische Hütte“ geläufig. Im 18. und 19. Jahrhundert hatten die wichtigsten Gewerken ihrer Zeit die Rechte zum Betrieb der Hütte.
Ende des 18. Jh. wurden hier aus ca. 4.000 t Eisenerz rund 300 t Roheisen gewonnen. Dafür benötigte man 800 Fuder Holzkohle. Damit war die Alte Hütte eine der produktivsten Hüttenbetriebe Westfalens. Die umliegenden Wälder waren übermäßig genutzt worden und die Hänge waren kahl.
Im Jahr 1840 wurde der Hüttenofen das letzte Mal niedergeblasen. Die Eisenminen der Umgebung konnten nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden und die aufkommende Industrialisierung verlangte von den Gewerken einer Konzentration der Geldmittel. Die Alte Hütte wurde aufgegeben und der Standort der Olsberger Hütte ausgebaut.
Danach gab es zeitweise landwirtschaftliche Pächter, Jugendgruppen sowie die Briloner Feuerwehr, die die Hütte und die 3 Morgen Land nutzten. Anfang der 90 er Jahre wurden im Umfeld der Hütte intensive Ausgrabungsarbeiten durchgeführt. Im Jahr 2007 wurde die Hütte aufwändig restauriert.
Nach dem Tod der Eigentümerin und Nachkommen der letzten Gewerken, Frau Wilhelmine Hövener, im Jahr 1999 wurde die Alte Hütte auf ihren Wunsch hin Bestandteil der Stiftung „Briloner Eisenberg und Gewerke“.